Pressemitteilung | Kehrtwende bei den Inflationsraten?

Neben der Inflationsbekämpfung wichtiger Zentralbanken erschwert der Krieg in der Ukraine und die Covid-Bekämpfung in China das Ziel, Angebot und Nachfrage wieder in Einklang zu bringen. Dennoch gibt es Hoffnung auf verbesserte Marktrenditen im zweiten Halbjahr.

Die anhaltende Schwäche der Finanzmärkte wird vermehrt von Risiken für die Konjunktur verursacht, die derzeit einer dreifachen Straffung ausgesetzt ist. Zum einen läuft bereits das gesamte Jahr die Inflationsbekämpfung wichtiger Zentralbanken, die sich in höheren Zinserwartungen ausdrückt. Nachfrage und Angebot wieder in Einklang zu bringen, wird wegen folgender Entwicklungen noch zusätzlich erschwert: Der Krieg in der Ukraine sorgt vor allem in Europa für ein geringeres Angebot an Rohstoffen. Und seit einigen Wochen reduziert auch noch die Covid-Bekämpfung in China die Produktion und Lieferung von Konsumgütern. Falls dieses riskante Szenario über längere Zeit andauert, würde das Rezessionsrisiko deutlich ansteigen. Eine Abschwächung der Konjunktur über alle wichtigen Wirtschaftsregionen hinweg wird bereits von Wachstumsdaten und –indikatoren bestätigt.

Für Hoffnung sorgen vereinzelt amerikanische Inflationsdaten. Der von der Fed besonders beachtete „Trimmed-Mean“, welcher auf eine robuste Schätzung der Kerninflation abzielt, hat sich in der monatlichen Berechnung seit Januar bereits mehr als halbiert und steht derzeit bei 3,1 Prozent. Auch der Verbraucherpreisindex bestätigt einen möglichen Wendepunkt, vor allem bei einer Betrachtung der diskretionären Konsumgüterpreise. Eine weitere Verbesserung von diesem Niveau würde den Bedarf an fortgesetzter geldpolitischer Straffung reduzieren. Im zweiten Halbjahr besteht deshalb die Chance auf verbesserte Marktrenditen. Dies gilt über die meisten Anlageklassen hinweg.

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