Pressemitteilung | Neue Daten bestätigen eindrucksvoll das inflationäre Umfeld

Zunehmende Volatilität an Aktien- und auch Zinsmärkten. Investments sollten dringend auf ihre Zinssensitivität hin überprüft werden.

Seit Anfang des Jahres zeigen neben den Aktien- auch die Zinsmärkte eine zunehmende Volatilität. Zweijährige Staatsanleihen der USA fielen während der Januar-Pressekonferenz der Fed und nach Veröffentlichung der Inflationsdaten laut statistischen Maßen der täglichen Preisbewegung so schnell wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Inzwischen reflektieren sie einen Anstieg der Zinsen auf etwas über 1,5 Prozent, was dem Niveau von vor der Pandemie entspricht. Selbst wenn man die Rücknahme eines negativen Schattenzinssatzes aus den auslaufenden Anleihekäufen berücksichtigt, befindet sich dieses Zinsniveau noch innerhalb der erwartbaren Bandbreite. 

Was im Kontext der letzten vier Jahrzehnte extrem ungewöhnlich bleibt, ist die Inflationsentwicklung. Die jährliche Inflationsrate liegt im Januar bei 7,5 Prozent und ist damit weiter angestiegen. Der von der Fed besonders beachtete „Trimmed-Mean“ stieg ebenfalls auf 5,4 Prozent an, was den breit getragenen Charakter der Inflation unterstreicht. Die Inflation kommt also hauptsächlich nicht mehr von extremen Ausschlägen, wie bspw. des Gebrauchtwagenmarktes, sondern wird auch von Mieten und Dienstleistungspreisen erzeugt. Revisionen in den Arbeitsmarktdaten weisen zudem auf eine Fortsetzung des inflationären Umfelds hin. Das Lohnwachstum befindet sich bereits über den Werten aus dem Technologieboom der späten 90er Jahre (siehe Chart). Die aktuellen Zahlen verdeutlichen die extreme Divergenz zwischen Lohnwachstum und Zinsniveau.

Außerhalb der Zinsmärkte zeichnet sich in diesem Umfeld eine Rotation ab. Investoren benötigen zwar weiterhin Schutz vor der realen Entwertung des Vermögens durch hohe Inflation. Investments sollten aber dringend auf ihre Zinssensitivität hin überprüft werden. Selbst wenn nur ein geringer Prozentsatz der Allokation in Technologieaktien umgeschichtet wird, könnten aus der Mode gekommene Sektoren wie Banken und Rohstoffe mindestens vorübergehend positiv überraschen.

 

 

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